RESTORE ist ein im 7. Rahmenprogramm der Europäischen Kommission finanziertes Forschungsprojekt. Es zielt darauf ab, die medizinische und psychosoziale Grundversorgung für MigrantInnen in Europa zu optimieren. Der spezielle Fokus liegt hierbei auf transkulturelle allgemeinmedizinische Konsultationen. Mit Hilfe von innovativen Forschungsmethoden wie „Participatory Learning and Action“ (PLA) und der „Normalisation Process Theory“ (NPT) soll erforscht werden, wie kulturelle und sprachliche Barrieren in allgemeinmedizinischen Konsultationen überwunden werden können. Gleichzeitig soll untersucht werden, wie bereits verfügbare Ressourcen effizient in die Gesundheitssysteme in ganz Europa integriert werden können. RESTORE zielt darauf ab, neue Einblicke in Erfahrungen mit der Gesundheitsversorgung zu bekommen, indem der Fokus auf die jeweiligen Bedürfnisse von MigrantInnen, aber auch der jeweiligen GesundheitsdienstleisterInnen, gesetzt wird. Unser Ziel ist es, die jeweiligen AkteurInnen, welche in die MigrantInnenversorgung involviert sind, zusammenzubringen, so dass möglichst alle Perspektiven erforscht und verstanden werden können. Das Forschungsfeld von RESTORE umfasst: Soziologie, Kulturanthropologie, Allgemeinmedizin, Gesundheitspolitik und Implementierungsforschung.

Wir werden uns, im Rahmen von RESTORE, mit folgenden Fragen beschäftigen:

• Wie werden die Ergebnisse der Gesundheitsversorgungsforschung, betreffend der Unterstützung der Kommunikation in transkulturellen allgemeinmedizinischen Konsultationen, in der täglichen Praxis umgesetzt?
• Können die jüngsten Fortschritte in der Implementierungsforschung reelle und greifbare Vorteile, im Rahmen der Gesundheitsversorgung von MigrantInnen, schaffen?
• Wie sollte die Gesundheitspolitik verändert werden, um den vollen Ansprüchen der MigrantInnen, aber auch der      GesundheitsdienstleisterInnen, in transkulturellen allgemeinmedizinischen Konsultationen, zu genügen?  
• Wie sollten die Forschungsergebnisse genützt werden, um die Aus- und Weiterbildung des allgemeinmedizinischen Personals zu fördern?

Wieso RESTORE?

Europa entwickelt sich immer mehr zur multi-kulturellen Gesellschaft.  Damit sich unser Gesundheitssystem daran anpassen kann, muss sichergestellt werden, dass die Art der Gesundheitsversorgung auch auf die verschiedenen, neu hinzukommenden kulturellen Normen Rücksicht nimmt, ohne die Qualität der erbrachten Gesundheitsleistungen zu beeinträchtigen.
Im Rahmen von RESTORE soll festgestellt werden, wie sich neue gesundheitspolitische Leitlinien konkret auf die allgemeinmedizinische Praxis auswirken.

Abstract

Dieses Projekt soll die Leistungen der primärmedizinischen Gesundheitsversorgung für MigrantInnen, welche mit sprachlichen und kulturellen Barrieren, in ihrem Gastland, konfrontiert sind, optimieren. Wir konzentrieren uns dabei auf die Umsetzung von evidenzbasierten Gesundheitsinformationen (z.B. Leitlinien für die Verbesserung der Kommunikation in interkulturellen Konsultationen) und Interventionen (z.B. auf Interkulturalität fokussierte Ausbildungsinitiativen und den Einsatz von bezahlten DolmetscherInnen), die entwickelt wurden, um sprachliche und kulturelle Barrieren in der Allgemeinmedizin zu verringern. Wir erforschen, wie diese, in der täglichen Praxis, in der primärmedizinischen Gesundheitsversorgung, umgesetzt werden (oder auch nicht). Dabei wird eine einzigartige Kombination aus moderner Gesellschaftstheorie, der "Normalisation Process Theory" und einer partizipatorischen Forschungsmethode ("Participatory Learning and Action") herangezogen.

Forschungsfragen

Unsere fünf Forschungsfragen lauten wie folgt:

• Welche Leitlinien und/oder Trainingsinitiativen sind in unseren Partnerländern bereits verfügbar, die von der medizinischen Grundversorgungsforschung, unter Einbeziehung der relevanten AkteurInnen, entwickelt wurden?
• Wie werden diese Leitlinien/Trainingsinitiativen vom medizinischen Personal umgesetzt? Wie erfolgt die Implementierung in der täglichen medizinischen Routine?
• Wie können Implementierungsprozesse, in aktuelle Organisationsstrukturen des allgemeinmedizinischen Umfelds, in den verschiedenen Ländern, eingebunden werden?
• Erfolgt die Implementierung solcher Leitlinien und/oder Trainings nachhaltig – mit dem Ziel einer Normalisierung der Handhabung dieser Techniken in der täglichen Praxis?
• Worin liegen die Vorteile (sofern vorhanden) bei der Anwendung von NPT und PLA zur Erforschung und Unterstützung des Implementierungsprozesses?

Hierbei wird eine Kooperation eines interdisziplinären Teams von erfahrenen Forschern erfolgen, die über sechs europäische Gesundheitsversorgungssysteme, mit unterschiedlichen organisatorischen Kontexten und Kapazitäten, berichten wird, um den Implementierungsprozess zu beschreiben.

Förderung

RESTORE wird vom 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission, sowie von den ProjektpartnerInnen, finanziert.